Zur Ausstellung mit dem Titel
TROTZDEM und zur Künstlerin Walburga Vilem-Weber
Die Künstlerin kann auf eine bemerkenswerte Anzahl von Einzel - und Gemeinschaftsausstellungen in den letzten 17 Jahren zurückblicken. Sowohl in Österreich, aber auch im Ausland, wie der Slowakei, England und der Schweiz.
Die Intuition hat die Künstlerin geleitet, hin zur Keramik - hin zum Ton.
Mit Ton etwas zu erschaffen ist eine ganz ursprüngliche Form der Kreativität - der Schaffensprozess ist unglaublich berührend und sinnlich - das weiche Material muss mit eigenen Händen und einer gewissen Kraftanstrengung geknetet und geformt werden, bevor man es sanft vervollständigt.
Es ist eine Metamorphose, die durch die Aushärtung beim Brand entsteht - der Übergang von einem unbestimmten in einen konkreten und festen Zustand.
Den experimentierfreudigen Zugang zur Kunst haben ihre Werke grundlegend gemeinsam.
Königskinder
nennt sie z.B. liebevoll einige von ihren skulpturalen Objekten, die durch ihre Kronen an eben diese erinnern.
Die Künstlerin nutzt neben Ton auch das Medium Paperclay und andere Materialen - wie Porzellan, Metall und Glas - diese sind mit Ton nicht kompatibel und trotzdem harmonisch vereint.
Aber auch bei Ihrem neuen Zyklus- den Glascollagen treffen wir auf ein Trotzdem: auf gleichförmigen, quadratischen Bildern mit einem Spiegel als Hintergrund vereint sich Glas mit anderen Materialen, wie Metallstücken und Metallfäden, um unter anderem auch weiter in den dreidimensionalen Raum eindringen zu können.
Diese Verschmelzung von zwei und drei - Dimensionalität in ihren Lemniskaten ( den schleifenförmigen geometrischen Kurven ) und gipfelnd in der Möbiusschleife bringt diesen Wunsch noch weiter hin zur philosophischen Betrachtungen ihrer Kunstwerke:
dem Durchschreiten von Raum und Zeit.
Mag. Alexandra M. Löff
Kunsthistorikerin
Auszug der Eröffnungsrede mit freundlicher Genehmigung v. Fr. Mag. A. M. Löff